Buchtipp || Geschichten zum Nachdenken von Jorge Bucay
Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
Es gibt Geschichten, die tun einfach gut. Sie berühren. Sie helfen. Sie weisen einem den Weg. Man lernt aus ihnen. Und man erzählt sie gerne weiter. Vielleicht schenkt man sie auch weiter. Und hofft, dass sie all das auch bei anderen bewirken. Jorge Bucay erzählt solche Geschichten. Mit Komm, ich erzähl dir eine Geschichte, Geschichten zum Nachdenken, Zähl auf mich und vielen anderen ähnlich ergreifenden Werken, gibt er den Lesern in Form von Sagen, Legenden, Märchen aus aller Welt sowie selbst erfundenen Stories Weisheiten mit auf den Weg und regt eben zum Nachdenken an. Seine Werke zählen für mich ganz klar zu meinen absoluten Herzensbüchern.Rezension || Elefant von Martin Suter
Dunkle Wissenschaft, leuchtendes Wunder
Sie ist klein. Sie ist rosa. Und sie leuchtet. Sabu. Was klingt wie ein Mädchentraum der Generation Disney Princess, ist in Wahrheit die unglaubliche Titelfigur aus Martin Suters Roman Elefant. Der Autor erzählt dabei die Geschichte eines kleinen rosa fluoreszierenden Elefanten, der für die einen ein rentables Geschäft sein soll, während er für die anderen ein Wunder ist, das es zu beschützen gilt. Spannend, unterhaltsam und voller Emotionen wirft der Roman gleichzeitig in typischer Suter-Manier gesellschaftspolitische und ethische Fragen auf, die zum Nachdenken anregen. Grenzen der Gentechnik werden dabei genauso thematisiert wie das Leben in der Obdachlosigkeit.Rezension || Die Känguru-Trilogie von Marc-Uwe Kling
Chroniken, Manifeste und Offenbarungen
Wie würdet ihr reagieren, wenn plötzlich ein Känguru vor eurer Türe steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und nach Eiern fragt. Wahrscheinlich genauso irritiert wie der Ich-Erzähler Marc-Uwe Kling in der Känguru-Trilogie – zumindest am Anfang. Denn zwischen den beiden entwickelt sich eine völlig absurde Beziehung, die weit über eine herkömmliche Freundschaft hinausgeht. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn ein kommunistisches, arbeitsverweigerndes und anarchisches Känguru mit einem leichten Hang zur Gewalt auf einen kritischen aber selbstironischen Kleinkünstler trifft.
Ich habe selten so gelacht.Interview mit Max Haberich von Jung Wien `14
Literarische Gruppe mit Tradition: Jung Wien ’14
Mit Jung Wien ’14 knüpft eine Gruppe junger, berufstätiger Autoren an eine der Blütezeiten von Kunst und Literatur an. An die Zeit der Kaffeehausliteratur und des Fin de Siècle. An die Zeit des Ästhetizismus und der Bewusstwerdung des Unbewussten. Genauer gesagt, an die Zeit der Wiener Moderne. Die Mitglieder haben eines gemeinsam, die Liebe zur Literatur und den Wunsch, zu unterhalten. Ich habe mich mit Gründer Max Haberich getroffen und mit ihm über den Verband, Intension, Hintergründe und Pläne gesprochen.Rezension || bleiben von Judith Taschler
Das Leben geht seine eigenen Wege
Manche nennen es Schicksal, andere Zufall und dritte eine göttliche Fügung. Es gibt einfach Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Die passieren. Und dann gibt es bewusste Entscheidungen, mit denen wir unser Leben selbst in die Hand nehmen können. bleiben von Judith Taschler bewegt sich genau an dieser Gabelung. Es geht um unverhoffte Begegnungen, die unser Leben nachhaltig beeinflussen. Aber auch um selbst getroffene Beschlüsse, die einen (nach Jahren noch) prägen und beschäftigen. Es geht um Liebe und Tod. Um Reue und Vergebung. Um Ziele/Pläne und Hoffnung. Und ums „bleiben“.Rezension || 1. Knickerbocker für Erwachsene, Thomas Brezina
Alte Geister ruhen unsanft
Thomas Brezina war in meiner Kindheit einer meiner absoluten Lieblingsautoren. Tom Turbo, 7 Pfoten für Penny oder eben die Knickerbocker Bande – ich habe die Bücher verschlungen, die Hörspiele rauf und runter gehört und nachts von den Abenteuern geträumt. Als ich auf Facebook erfuhr, dass Thomas Brezina einen neuen Knickerbocker unter dem Titel „Alte Geister ruhen unsanft“ geschrieben hat – ein Buch für Erwachsene – war ich sofort Feuer und Flamme. Dass ich mit meiner Euphorie nicht alleine war, zeigten die völlig überfüllten Lesungen, die endlosen Schlangen vor den Signiertischen und die zahlreichen Likes und Kommentare auf Social Media. Aber kann das neueste Abenteuer der Knickerbocker den Erwartungen der erwachsen gewordenen Fans standhalten?Rezension || Totenrausch von Bernhard Aichner
Blums letztes Abenteuer
„Glaubst du, Bernhard Aichner ist ein Autor, der Happy Ends schreibt?“, fragte mich meine Freundin kurz vor der Buchpräsentation von Totenrausch. Eine berechtigte Frage möchte man meinen. Aber wenn man weiß, welchen Charakter Aichner mit seiner Figur Blum erschaffen hat, doch auch etwas ironisch. Brünhilde Blum. Verwitwet und Mutter zweier Kinder. Von Beruf Bestatterin. Und außerdem eine gesuchte Mörderin auf der Flucht.Rezension || Der verlassene Rummelplatz von Marcel Zischg
Wenn die Kindheit zum Alptraum wird
Der Naturnser Jungautor Marcel Zischg ist vor allem für seine Märchen, Sagen und Erzählungen für Kinder bekannt. In „Der verlassene Rummelplatz“, 2016 im Engelsdorfer Verlag erschienen, schreibt er nun erstmals über junge Menschen. Den Pfad der Kinder- und Jugendliteratur verlässt er dabei und zeigt in dreizehn Kurzgeschichten tiefenpsychologisch die größten Sorgen, seelischen Nöte und tiefsten Sehnsüchte von Kindern auf.Interview mit dem Südtiroler Jungautor Marcel Zischg
Eine Leidenschaft für das Surreale
Märchen und Sagen für Kinder, Schwarze Märchen und tiefenpsychologische Erzählungen für Erwachsene. Marcel Zischg bewegt sich mit seinen Geschichten zwischen zwei unterschiedlichen Erzählstilen agil hin und her. So verschieden sie aber auch scheinen mögen, eines ist ihnen gemein: die leidenschaftliche Hinwendung zum Surrealen.
Ich habe mich mit dem Naturnser Jungautor ganz gemütlich im Innsbrucker Uni Cafe getroffen. Bei einem draufgängerischen Soda-Zitron haben wir über seine tiefverwurzelte Leidenschaft für das Schreiben gesprochen und dabei unausweichlich auch seine Vergangenheit gestreift.